Vielleicht sehen wir uns ja dort bei einem Glas Wein zu Maronensuppe, zu Irischem Lachs oder zu Hirschgulasch. Dresdner Christstollen gibt’s übrigens auch!
Viele vorweihnachtliche Grüße Eure Marion Thomas-Nüssler
SlowFood steht für eine Ernährungswelt mit fairen Beziehungen, biologischer Vielfalt und der Förderung von Gesundheit und Klima. Für GUTe, SAUBERe und FAIRe Produkte. Dabei ist eine tiefe Verbundenheit der ProduzentInnen mit der Natur und der Erde notwendig. Authentizität der Person, die das Produkt herstellt, ist ein absolutes Muss.
Dies alles vereinigt sich bei Dr. Yvette Wohlfahrt und Florian Franke vom Demeter-Weingut Wohlfahrt-Franke (www.wohlfahrt-franke.de). Mit ihren Weinen bleiben sie immer ihren eigenen Werten und Gedanken treu.
Der ORANGE UTAN 2020 ist daher für SlowFood Rheingau das ultimative diesjährige Weihnachtsgeschenk. Er zeichnet sich durch ein intensives Fruchtbouquet von Orangenzesten und Grapefruit aus. Auch würzige Aromen wie Nelke, Walnuss und leichte Tabaknoten findet man in diesem Wein.
Dieser Riesling aus dem Winkeler Hasensprung ist maischevergoren, handgelesen und ohne Einsatz von Reinzuchthefen entstanden. Auch ist er unfiltriert und handgefüllt.
Er verzaubert jedes Weihnachtsessen und kann zu Stollen oder Weihnachtskonfekt getrunken werden.
Also macht Euch auf die Socken und holt Euch den „Affen“ !
Läuft Ihnen bei „Mangold-Lasagne mit Shiitake Pilzen“ auch das Wasser im Munde zusammen? Dann sollten Sie jetzt unbedingt weiterlesen. Denn heute möchten wir Ihnen in unserer Serie über regionale Produzenten aus dem Rheingau und Wiesbaden einen sehr bemerkenswerten, geistreichen und humorvollen Unternehmer vorstellen, dessen Herz für Regionalität und Nachhaltigkeit schlägt: Jonathan Lang-Sandknop, auch bekannt als der Eltviller Pilzmann.
Wenn man sein Anwesen in der Wallufer Straße 8 in Eltville betritt, ist man sofort gefangen von der ganz besonderen Atmosphäre, die dort herrscht. Es würde einen nicht wundern, wenn gleich Pippi Langstrumpf mit ihrem Affen, Herrn Nilsson auf der Schulter, aus dem hinteren Teil des Gartens zum Vorschein käme…
Bei unserem Besuch folgen wir Jonathan Lang-Sandknop mit einer gewissen Ehrfurcht die steile Treppe hinunter in den mit 90% Luftfeuchtigkeit versorgten, kühlen Keller, wo er seine Schätze anbaut. Die Pilzkulturen, die hier in langen Regalreihen, in 3 Räumen auf 120 qm wachsen, erinnern an Alabaster-Skulpturen und lassen uns staunen! Man wähnt sich in einer anderen Welt und kann sich gar nicht satt sehen an diesen „Wesen“. Und dann dieser köstliche Duft…nussig, erdig, intensiv!
Auf die Frage, wie man denn ausgerechnet auf Pilzanbau kommt, wenn es um die Berufswahl geht, erzählt er uns, dass er während seines Gartenbaustudiums an der Hochschule Geisenheim das Glück hatte, einen Gastdozenten zu erleben, der euphorische Vorlesungen zum Thema Pilze hielt und ihn so inspirierte, sich intensiver mit dem Thema auseinander zu setzen. So wundert es nicht, dass er seine Bachelor-Arbeit gleich dazu nutzte, einen Businessplan über die Geschäftsidee einer Pilzproduktion im eigenen Gewölbekeller zu schreiben. Er ist ein Mann der Tat, das spürt man beim Zuhören, hier ist alles strategisch wohldurchdacht und nichts wird dem Zufall überlassen, wenn es um seine Lieblinge geht, die exotische, teils poetische, Namen tragen wie Shiitake, Kräuterseitlinge, Goldkäppchen, Weiße Buchenpilze, Austernseitlinge oder Igel-Stachelbart. Saisonal werden auch Pfifferlinge und Steinpilze angeboten.
Regionalität und Nachhaltigkeit bedeuten für Lang-Sandknop unter anderem, dass auf Bioland zertifiziertes Substrat, vom Rheingau für die Region produziert, für seine Pilzzucht geachtet wird, oder dass er die Wege zu seinem Stand auf den Wochenmärkten in Geisenheim und Wiesbaden klimaneutral mit seinem Lastenfahrrad zurücklegt.
Als regionales Produkt und Ergänzung, oder Alternative zu Fleisch, liegen seine Edelpilze voll im Trend, berichtet er. Die Nachfrage an dem sich stetig erweiternden Pilzsortiment direkt aus dem Rheingau steigt. Auf die Frage, was für ihn an den Wochenmärkten besonders sei, nennt er den persönlichen Kundenkontakt. Er spielt in seiner Geschäftsphilosophie eine zentrale Rolle. „Da lernt man ganze Familien- und Freundeskreise kennen, die sich zufällig samstags bei mir am Stand treffen, erfährt von Hochzeiten und Nachwuchs und wird auch schon mal zum Zuhörer für die großen und kleinen Sorgen“, so seine Erfahrung.
Sehr beeindruckt und zugleich fröhlich gestimmt, verlassen wir diesen außergewöhnlichen Ort. Nicht ohne dem sympathischen „Pilzmann“ das Versprechen abzunehmen, im kommenden Frühjahr mit einer kleinen Gruppe pilzinteressierter Menschen zurück kommen zu dürfen, um eine Kellerführung zu machen und anschließend im verwunschenen Garten bei einem leckeren Picknick noch ein wenig zu verweilen. Und wer weiß, vielleicht kommt dann tatsächlich Pippi Langstrumpf mit Herrn Nilsson… den Rest wird man sehen.
Eines jedoch ist sicher: von Jonathan Lang-Sandknop wird man noch einiges hören! Das anfangs erwähnte Rezept und weitere wissenswerte Einblicke in die Welt der Edelpilze aus Eltville erfahren Sie unter www.eltvilleredelpilze.de
Ivo De Pellegrin und seine wunderbaren Brote habe ich schon vor Monaten vorgestellt, und als ich kürzlich wieder mal Brot holen war in Meran, lag dort auf der Theke ein kleines, feines „Kästlein“. Neugierig fragte ich, was der Inhalt sei, und er sagte mir: ein Kastanienherz. Eine herrliche Leckerei im Herbst zur berühmten Südtiroler Kastanienzeit. Ich liebe Kastanienherzen!!!! Dieses war, so sagte mir Ivo, von seinem Geschäftsnachbarn René Romen angefertigt, dessen Firma mit dem Slogan wirbt: 5IFTY8IGHT – FOR DIET IT´S TOO LATE!
Ich wurde neugierig und machte mich auf die Socken, um René kennen zu lernen, der mit seiner Schokolade die Menschen glücklicher und ein bisschen dicker machen möchte.
Nun wissen wir SlowFoodies ja alle, dass Kakaobohnen nicht aus Meran und Umgebung kommen – also wirklich nicht regional sind. Aber SlowFood begeistert sich auch für handwerklich solide und gut produzierte Produkte.
Daher schaut Euch mal auf seiner Homepage unter www.58chocolate.com an, was es da alles Leckeres gibt. Und dann entscheidet, ob ihr mal eine Schokolade von René versuchen möchtet.
Mit diesem Beitrag möchten wir Ihnen in loser Reihenfolge ausgewählte „Lokale Produzenten“ vorstellen, die in unserer Nachbarschaft mit ihren selbstproduzierten Köstlichkeiten für Frische und Vielfalt auf unseren Tellern sorgen.
Starten möchten wir heute mit der „Gärtnerei Emmelheinz“ in Wiesbaden-Schierstein.
„Heute reicht die Schlange ja wieder bis zum Wiesbadener Hauptbahnhof“, hört man die Kunden schon mal frotzeln, die sich geduldig in die lange Kundenreihe des Marktstandes vom Emmelheinz, auf dem Wiesbadener Wochenmarkt einreihen. Die Aussicht ist vielversprechend…Tomaten, Paprika, Gurken, Auberginen, Zucchini, Bunte Salate, Erbsen, Bohnen, Kohl, Rote Beete, Champignons, Karotten, Sellerie, Lauch, Knoblauch, Kartoffeln, Zwiebeln, von Oktober bis Ostern auch erntefrische Asia-Salate, ab Ende April eine große Auswahl an Gemüse-Jungpflanzen und Kräutern – also alles, was die sieben großen Gewächshäuser und die sechs Hektar Land, am Rande von Schierstein, gerade hergeben. Was nicht selbst produziert wird, wird zugekauft, immer regional von Produzenten aus dem näheren Umkreis. So sind die Walnüsse gerade erst von den Nussbäumen in Geisenheim gefallen, das Obst kommt direkt aus Frauenstein. Bedient wird man von freundlichen, engagierten jungen Damen, die alles im Griff haben – weil der Chef im Hintergrund des Standes alles im Blick hat! Donnerstags auch auf dem neuen Dotzheimer Wochenmarkt.
Christoph Ries, der das Unternehmen in der 4. Generation zusammen mit seiner Mutter Barbara Emmelheinz betreibt, kennt das Wort Langeweile nur vom Hörensagen, denn sein Tag beginnt 3x die Woche um 4 Uhr morgens – dann ist Wochenmarkt in Wiesbaden. Der Gartenbauingenieur hat weitere Abnehmer für seine Produkte, u.a. in der Wiesbadener Gastronomieszene und die Edeka-Supermärkte vor Ort. Fragt man ihn nach seinen drei persönlichen Wünschen für seinen Betrieb, nennt er als erstes Planungssicherheit. Denn er hat von der Stadt Flächen gepachtet, die für das sog. Westfeld als Baugebiet ausgewiesen sind. Man ist mit der Stadt im Gespräch, wie es für ihn dort weitergehen kann. Der zweite Wunsch ist zuverlässiges, belastbares Personal – am besten mit grünem Daumen, das bereit ist, bei Wind und Wetter und auch am Wochenende zu arbeiten. Er hat aktuell 16 Mitarbeiter*innen für die Wochenmärkte und im Betrieb vier bis acht Saisonkräfte, die durch Mund zu Mund Propaganda zu ihm kommen, lokale Kräfte…leider Fehlanzeige! Da unterstützt dann auch noch die Großmutter mit ihren 85 Jahren tatkräftig beim „Papierkram“, sprich, der Administration und die Freundin, Melanie Köhler kümmert sich um die Buchhaltung.
Sein dritter Wunsch ist gutes, beständiges Wetter, denn schon wenige Stunden Hitze zu viel, und im Gewächshaus herrschen afrikanische Verhältnisse und schon ist der Schädling da, wie mir Frau Emmelheinz anschaulich beschreibt. Dann bleibt nur noch einmulchen! Die produzierten Mengen lassen einen staunen, im Sommer werden z.B. bis zu 300 kg Cocktailtomaten die Woche geerntet, 1000 Hokkaido-Kürbispflanzen ergeben einen Ertrag von sechs Tonnen! Dieses Jahr, sagt Christoph Ries, wird ein Kürbisjahr, das Wetter war hervorragend für die Pflanze.
Ab Hof direkt gibt es keinen Verkauf, mit einer Ausnahme: ab 1. Mai bis Mitte Juni läuft jedes Jahr die Aktion „Beet- und Balkonmarkt“, dann kann man sich direkt in der Gärtnerei an der Schönaustraße 21b, mit Blumen- und Gemüsepflanzen und Kräutern für die Saison eindecken, das sei jedes Jahr ein Renner, sagt Barbara Emmelheinz. Gefragt, was für ihn das Besondere am Wiesbadener Wochenmarkt sei, antwortet Herr Ries wie aus der Pistole geschossen, das sofortige Feedback der Kunden. Die Wiesbadener lassen ihn umgehend wissen, wenn der Salat zu nass war oder ein Produkt fehlte, sie greifen aber auch schon mal zum Hörer, um ihm gleich montagsmorgens am Telefon mitzuteilen, wie nett und fachkundig die Bedienung durch „seine Mädels“ am Stand war. Er ist offen für konstruktive Kritik, nur so kann er sich verbessern, sagt er.
Liebe Slow-Foodies, zu einem vorweihnachtlichen Beisammensein bei Gänsebraten habe ich im Weingut Corvers-Kauter Plätze für max. 15 Personen reserviert
Hier die Daten:
Ort: Gutsausschank Dr. Corvers-Kauter, Rheingaustraße 129, 65375 Oestrich-Winkel
Termin: Sonntag, 10.11.2024, 17 Uhr
Umfang: Sektempfang, 4-Gang-Menü von der Gans, 7 begleitende Weine, Wasser, Kaffee und Digestif
Kosten: 129 € pro Person
Die Anmeldung über SlowFood Rheingau ist leider nicht mehr möglich. Bitte stattdessen beim Weingut Dr. Corvers-Kauter direkt nachfragen.
Es muss ja nicht immer regional sein. Oft habe ich einfach mal Lust, ein neues, nicht regionales Rezept auszuprobieren. Dann schreibe ich mir einen Einkaufszettel mit allen Zutaten. Alle Gewürze auf meinem Zettel – wie z.B. Kardamom, Korianderkörner oder schwarzer Kümmel – bekomme ich dann ganz gewiss im Laden von Karl Müller& Co oder auch, wie alle Wiesbadener/Innen ihn nennen, beim „Gewürzmüller“ in der Mühlgasse.
Betritt man den kleinen Laden, wird man in eine andere Welt versetzt. Man hat das Gefühl auf einem Basar zu sein. Die Gerüche und die Vielfalt an Gewürzen sind überwältigend. Hier findet sich alles, was das Herz begehrt: Gewürze, Schokolade, Getränke, Bonbons, Chips, Nüsse, Marzipan, Tee, Pasten, Brotaufstriche, Öle, Essige und und und . . . (siehe unter www.gewuerz-mueller.de).
Mein Tipp beim nächsten Rezept z.B. von Ottolenghi ist also: Ab zum Gewürzmüller in den Laden! Und nicht die Gewürze übers Internet bestellen – man muss einfach die Gerüche und die Eindrücke und die Vorfreude auf das Rezept mit nach Hause nehmen.
Vom Streuobstwiesen-Zentrum Hessen haben wir gerade einen Aufruf zum Aufspüren alter Sorten erhalten, z.B. Schöner aus Erbenheim oder Auringer Bohnapfel.
Im Moment gibt es so viele Sorten von Tomaten auf dem Wiesbadener Wochenmarkt, dass mir gleich ein Lieblingsrezept für den Sommer eingefallen ist. Dies möchte ich Euch nicht vorenthalten.
Man nimmt reife Tomaten und Zwiebeln, schneidet sie in Würfel und gibt viel Olivenöl dazu, bis alles bedeckt ist. Kleine gesalzene Kapern werden in Weißwein geschwenkt, bis sie den starken salzigen Geschmack verloren haben. Die Kapern werden zu den Tomaten mit den Zwiebeln gegeben, und man lässt alles einen halben Tag stehen. Ab und zu mal umrühren. Anschließend gibt man noch Kapernäpfel dazu, die zuvor halbiert werden. Salz und Pfeffer nicht vergessen und die Soße abschmecken.
Wie es sich in Italien gehört, werden die Spaghetti „al dente“ gekocht. Am Schluss wird fertige Soße kalt (!) auf die Spaghetti gegeben und vermischt. Das Gericht ist erfrischend und schmeckt deswegen im Sommer besonders gut.